Die Kultkneipe

1974 von
Hanne Kleine eröffnet

Treffpunkt

für Stars
& Sternchen

Zur Ritze – die Kultkneipe auf der Hamburger Reeperbahn

1974 hat der Mittelschwergewichtsboxer Hanne Kleine einen Boxkeller unter dem Palais D’Amour auf der Reeperbahn eingerichtet. Darüber entwickelte sich die legendäre Kiez-Kneipe „Zur Ritze“, die Hanne Kleine über viele Jahrzehnte führte. Besonders bekannt ist die „Ritze“ für ihren Eingangsbereich, den zwei gespreizte Damenbeine zieren.


Der vordere Teil der Ritze war tatsächlich einst das Pissoir des Palais D’Amour, während der hintere Teil erst später angebaut wurde. Als hier noch hauptsächlich Kiez-Größen ein und aus gingen, wurde der legendäre rote Vorhang zum Anbau geschlossen, was das Zeichen für eine geschlossene Gesellschaft war. Die 70er Jahre waren die Blütezeit des Rotlichtmilieus in Hamburg mit all ihren schillernden Persönlichkeiten und Luden. Sie alle waren feste Stammgäste in der Hinterhof-Kneipe „Zur Ritze“ auf der Reeperbahn.

Von der Spalte zur Ritze

Bei der Gewerbeanmeldung hatte man ursprünglich geplant die Kneipe „Zur Spalte“ zu taufen. Dieser Namensvorschlag war den Behörden aber zu schlüpfrig. „Zur Ritze“ war wohl ein genehmigungswürdiger Name und so trägt unsere Kneipe diesen „unverfänglichen“ Namen bis heute voller Stolz.

Wilde Zeiten auf der Reeperbahn

Mit Ende der 70er Jahre waren die ‚fetten Jahre‘ auf dem Kiez vorbei. Es kam in dieser Phase immer häufiger zu öffentlich ausgetragenen Rivalitäten. Auch in der „Ritze“ spielten sich zur dieser Zeit wilde Szenen ab. So wurde 1981 der Zuhälter „Chinesen Fritz“ von einem Auftragskiller in der Kneipe erschossen. Dieser hatte durch den Hintereingang das Lokal betreten und erledigte seinen Auftrag bei laufendem Kneipenbetrieb.


Auch 2006 war die „Ritze“ nochmals Teil trauriger Schlagzeilen. Der „Pate von St. Pauli“ Stefan Hentschel erhängte sich am Haken seines Boxsacks im Boxkeller unter der „Ritze“. Heute sind die wilden Zeiten längst vorbei. Vielmehr bietet die „Ritze“ eine kleine Zeitreise in die Blütezeit des Hamburger Kiez. Bei alten Ludenliedern wird gemeinsam gefeiert und das Leben zelebriert.

Carsten Marek und die Ritze
– seit Jahrzehnten verbunden

Nachdem Hanne Kleine 2011 verstorben ist, konnte Carsten Marek unsere Kneipe „Zur Ritze“ 2014/15 übernehmen. Zuerst wurde ihm von Witwe Kirsten Klein der Boxkeller angeboten. Mit der Zeit entwickelte sich ein Vertrauensverhältnis und Carsten wurde auch die Kultkneipe „Zur Ritze“ von Kirsten Klein anvertraut.


Carsten Marek ist mit der „Ritze“ bereits seit Jahrzehnten engverbunden. Der ehemalige Kickbox-Weltmeister Carsten hatte einst ein Werbeschild für seine „Sportschule Bushido“ unwissentlich auf der Fläche von Hanne Kleine „Zur Ritze“ aufgehängt. So folgte schnell die Aufforderung von Eckhart Dagge, dass Hanne Kleine ihn sprechen wolle. Er solle zum Training in den Boxkeller kommen. Beim vierten Training im Boxkeller der „Ritze“, trafen sich Carsten und Hanne dann tatsächlich. Statt der befürchteten Abreibung, wurde Carsten Marek von Hanne Kleine zum dauerhaften Training im Boxkeller eingeladen. – So begann die Geschichte von Carsten Marek und der „Ritze“ auf der Reeperbahn. 2014/15 schloss sich der Kreis und Carsten betreibt mit seinem Team rund um Ken Hövermann die Kultkneipe als „Zeitkapsel“ auf der schnelllebigen Reeperbahn.